Fit für die Finanzen: Ursachen und Lösungen für fehlende Finanzbildung
Dieser Frage versuchte der SoWi-Absolventenverein am 3. Oktober 2024 mit erfahrenen Experten aus unterschiedlichen Bereichen auf den Grund zu gehen. In drei Impulsreferaten wurde von Markus GRAF (AKV), Anton MARESCH (feel FINANCE GmbH) und Vanessa KOCH (BMF) die Ursachen und Lösungsansätze zur mangelnden Finanzbildung beleuchtet. Im ersten Referat gab Anton Maresch einen Überblick über bestehende Anbieter und Initiativen im Bereich Finanzbildung. Das Angebot ist zwar mittlerweile recht umfangreich, aber leider nicht immer sehr seriös. Auch die Anzahl sogenannter „Finfluencer“ oder unterschiedlichster Finanzcoaches nimmt stetig zu. Diesen fehlt zumeist die rechtliche Grundlage in Form von entsprechenden Gewerbeberechtigungen um über Finanzwissen zu sprechen.
Im zweiten Referat erläuterte Vanessa Koch die nationale Finanzbildungsstrategie des BMF und der ÖNB, die seit mehreren Jahren auf verschiedenen Ebenen versucht Wissen und Kompetenz zu fördern. Dazu zählen Initiativen in Schulen und Universitäten, aber auch eine Online-Plattform – das Finanznavi. Dort finden sich Informationen und Lehrinhalte für jung und alt: www.finanznavi.at
Als letzter Referent erläuterte Markus Graf die Ursachen für Verschuldung und im schlimmsten Fall für einen Privatkonkurs. Anhand der Zahlen aus den letzten Jahren lässt sich ablesen, dass die Gruppe der jüngeren Schuldner bis 24 Jahre rasant ansteigt und auch die Höhe der Schulden, die dann zur Privatinsolvenz führen ansteigt. Ein Weg dies zu vermeiden, wäre ausreichende Finanzbildung und damit das Verständnis für die eigenen Finanzen.
Alle drei Referenten waren sich einig, dass ein erster Schritt zu einem besseren Umgang mit den eignen Finanzen wäre, darüber zu sprechen. Sei es in der Familie, im Freundeskreis oder in der Kollegenschaft. In Österreich macht man noch immer gerne ein Geheimnis über die eigenen Finanzen, was oftmals fatal enden kann.
Ein weiterer Punkt wurde dann in der Diskussion erörtert, nämlich das verantwortungsvolle Umgehen mit dem eigenen Konsum. Die häufigste Ursache für einen Privatkonkurs sind leider immer noch Konsumschulden, die für Elektronik, Telekommunikation oder andere, oft nicht unbedingt notwendige Dinge gemacht werden.
Die Diskussion um dieses Thema wird wohl noch viele Abende füllen, für diesmal wurden jedoch einige wichtige Punkte aufgezeigt, mit denen viel bewirkt werden kann. Bis allerdings vor allem die Jugend mit ausreichend Finanzwissen ausgestattet sein wird, wird noch ein langer Weg sein.
Text: Mag. Eva Gatschelhofer
Fotos: Paulus Mayr