Vertrauen – wie glaubwürdig sind Medien?
Wir durften zu diesem interessanten Vortrag mit spannenden Einblicken in die Arbeit eines Vollblut-Journalisten, der bereits seit 42 Jahren im Tagesjournalismus tätig ist, rund 30 Gäste im Styria Medien Center begrüßen.
Kommunikation hat stets einen Zweck: jemand will etwas von jemand anderem, sei es nun um etwas zu verkaufen, ein Verhalten zu initiieren oder eine Beeinflussung jeglicher Art zu platzieren. Journalisten wiederum wollen primär nichts von den Kund:innen / Leser:innen, jedoch im Idealfall diese in die Lage zu versetzen, sich selbst ein Urteil zu bilden - und dies nach Möglichkeit unabhängig und objektiv. Wenn dies nicht gelingt, ist die journalistische Arbeit nicht gut umgesetzt.
Allerdings werden Informationen mittlerweile überwiegend aus anderen Quellen bezogen. Beispielsweise meiden diverse Player oder Parteien externe Medien, um unter Umständen unbequemen Fragen von vornherein aus dem Weg zu gehen. Dafür setzen sie auf eigene Medien, Podcasts etc., um zweckgerichtete Informationen unkritischer platzieren zu können. Dabei würde genau ein entwickelter Widerspruch oder ein Hinterfragen der jeweils anderen Sichtweise einen Lerneffekt bewirken.
Als Leser:in sollte man daher stets kritisch hinterfragen, was der Zweck eines Mediums ist. Unabhängige Medien arbeiten im Sinne der Demokratie (= Volksherrschaft) und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesamtgesellschaft, um diese in die Lage zu versetzen, informierte Entscheidungen (bei Wahlen) treffen zu können.
In der Diskussion mit den Teilnehmer:innen ging es auch um das Dilemma Schnelligkeit versus Genauigkeit, da bei unkritischer Übernahme auch mal Falschinformationen platziert werden. Hier wäre laut Dr. Sittinger auch eine gewisse Erfahrung hilfreich, um dies unterscheiden zu können bzw. müsse man manchmal auch etwas riskieren.
Auch die KI ist mittlerweile bei Recherchen ein wichtiger Player. Die Kehrseite ist, dass viele Informationen erhältlich sind, aber ohne Bildung und Wissen diese oft nicht richtig eingeordnet werden können bzw. von den dahinter liegenden Algorithmen gesteuert werden. Daher ist die Bildungsaufgabe – auch der Medien – weiterhin ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema.