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Review Pensionssystem 2019.03.19

Gen.Dir. KR Mag. Andreas Zakostelsky (Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen)

Thema: Das österreichische Pensionssystem – Herausforderung und Lösungsansätze für die Zukunft

Wie sicher sind unsere Pensionen? Diese Frage stellt sich vor dem Hintergrund, dass in den Jahren 2023 – 2030 die sogenannte „Babyboomer-Generation“ in Pension gehen wird. Im Jahr 2010 lag das Verhältnis der Beitragszahler zu Pensionsempfängern noch bei 3,25:1 im Jahr 2030 wird es bei 2,20:1 liegen. Tut sich hier eine Lücke in der ersten Säule der Pensionsvorsorge, sprich im Umlagesystem des Staates Österreich auf?

Österreich ist im Ländervergleich Schlusslicht bei der Verteilung in einem klassischen 3-Säulen Pensionssystem – ca. 85 % der Pensionsleistungen werden vom Staat, nur 4 % aus betrieblichen Vorsorgen und 5 % aus der 3. Säule, den privaten Pensionsvorsorgen ausbezahlt.

Jedes System hat Stärken, Risken aber auch Chancen. Das Zauberwort, so Gen.Dir. KR Mag. Zakostelsky, ist Diversifizierung – also ausgeglichenere Nutzung aller drei Säulen. Das politische und auch gesellschaftliche Bekenntnis ist zwar seiner Meinung nach da, aber es scheitert wie so oft an der politischen Umsetzung, denn – um es überspitzt zu formulieren: „da gibt es ja noch die Wähler“.

Zahlen Dienstgeber oder Dienstnehmer mehr Beiträge, werden die Pensionen gekürzt, wird das gesetzliche Pensionsantrittsalter erhöht oder wird die Geschlechtergleichstellung (die übrigens bereits 1988 beschlossen wurde) schneller umgesetzt? – all das sind etwaige Drehschrauben für notwendige Reformen, die allerdings aus unterschiedlichsten Blickwinkel betrachtet schnell von den jeweils betroffenen Gruppierungen wegdiskutiert werden können.

Die 3-Säulen-Pensionsvorsorge sollte als Gesamtheit weiterentwickelt werden, damit ein Risikomix zwischen Umlagesystem (1. Säule – staatliche Pensionszahlungen) und Kapitaldeckung (2. und 3. Säule – betriebliche und private Vorsorgen) unter Abstellen auf individuelle Bedürfnisse und Möglichkeiten auch in Zukunft gewährleistet ist. Die Bevölkerungsentwicklung und Erhöhung der Lebenserwartung ist in diesem Zusammenhang speziell in Bezug auf die damit verbundene Kaufkraft ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Eine konsequente Umsetzung des Konzeptes des 3 Säulen Modells durch z.B. gesetzliche und steuerliche Anreizsysteme scheint unumgänglich, um den Herausforderungen des Pensionssystems in Österreich auch in Zukunft adäquat begegnen zu können.

Text: MMag. Silvia Dimitriadis, MBA
Fotos: Mag. Paulus Mayr

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