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Review Fake News 2017.06.07

Neue Medien & Fake News – individuelle Wahrheiten in digitalen Kommunikationsbahnen

Dr. Günther Witamwas, Geschäftsführer des SOWI-AV, begrüßte auch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der FH Joanneum. Seit mittlerweile 22 Jahren mit derzeit 42 Studiengängen für ca. 4.200 Studenten stellt die FH Joanneum einen bedeutenden Player am Bildungssektor.

FH-Prof Dr. Heinz M. Fischer, Vorsitzender des Departments Medien & Design und Leiter des Institus Journalismus & PR an der FH Joanneum spannte gekonnt den Bogen mit einem kurzen historischen Abriss über die Gegenwart bis hin in die Zukunft, wo er etwaige Gegenmaßnahmen zu Fake News aufzeigte.

Falschmeldungen sind ein medienhistorisches Phänomen (z.B. Flugblätter im 16. Jh. mit „Falschinhalten“, Zeitungsenten, Tratsch, Spekulationen und Gerüchte bis hin zu gezielter Propaganda, Manipulation und Beeinflussung) und anerkannte, legitimierte Ingredienzen von Journalismus und Medien.

Fake News erleben gegenwärtig eine Konjunktur, die in der derzeitigen gesellschaftlichen Konstellation begründet scheint. „Storry-telling“ und die Attraktivität einer Nachricht (Sensation, Spektakuläres) zielen auf den Faktor Aufmerksamkeit hin, der durch das Internet verstärkt wird. Selbsternannte Kommunikationsfachleute, sog. „spin doctors“ erleben eine Hochkultur, es herrscht seit 9/11 eine Blütezeit von Mythen- und Verschwörungstheorien.

Nach dem Motto: „alles ist möglich“ findet eine „Als-Ob-Gesellschaft“ unterstützt durch den rasanten technischen Wandel einen enormen Aufschwung. Die Distribution von Informationen erfolgt quasi in Echtzeit, ausgehend von unterschiedlichsten Quellen – ein journalistischer Faktencheck ist damit unmöglich geworden. Der Selbstreinigungseffekt der Community funktioniert nicht und Fake News (bewusste unrichtige Darstellung der Informationen) können damit zu Verunsicherung der Gesellschaft führen.

Dieser Entwicklung, so FH-Prof Dr. Heinz M. Fischer, könnte durch Stärkung der Medienkompetenz und Hebung der Kritikfähigkeit der Menschen entgegenwirkt werden.

Dr. Robert Gutounig, Forschender, Projektleiter und Lehrender am Institut für Journalismus & PR an der FH Joanneum, beleuchtete die interessante Frage, ob der Stellenwert der Wahrheit in unserer Gesellschaft entwertet wurde. Begriffe wie z.B. „alternative Fakten“, geprägt durch die Pressesprecherin von Präsident Trump, „Bullshit“, in dem es der berichtenden Person quasi egal ist, welche „Wahrheit“ sie/er meist rasant übe die neuen Medien verbreitet, führen die Qualität  des Journalismus in die Krise.

Das alternative Medienuniversum wächst rasant, und damit auch die Verbreitung von Fake News. Lösungsansätze, diese Entwicklung zumindest etwas einzudämmen sind einerseits gesetzliche Regelungen, technische Reaktionen über algorithmische Adaptionen oder auch sogenanntes Fakt-Checking diverser Nachrichtenagenturen.

Schlussendlich ist jeder einzelne angehalten, durch kritisches Denken und mehr Eigenverantwortung leider oft zielgerichtete Fake News und „Hate speech“ zu identifizieren und wenn notwendig auch darüber aufzuklären.

Zeitungsente versus Internetkrokodil – vertrauen wir auf die Pluralität der Quellen und dem gesunden Hausverstand!        

Text: MMag. Silvia Dimitriadis, MBA

Fotos: Mag. Paulus Mayr

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