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Review Stark

Wie hat die Pandemie die Organisation der Krankenanstalten geändert?
war das Thema eines Vortrages durch Herrn Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr. h. c. Gerhard STARK, der seit 1.12.2021 als Vorstandsvorsitzender der KAGes für die steirischen Krankenanstalten mit rund 19.000 Mitarbeiter*innen hauptverantwortlich zeichnet.

Eines der nach wie vor besten Gesundheitssysteme der Welt stellte sich am Beginn der Covid19-Pandemie als nicht krisenerprobt heraus, da man auf vielen Ebenen keine Reserven hatte und es zudem an Flexibilität fehlte, die sehr schwierig herbeizuführen war. Doch man hat sehr viel daraus gelernt, das mit Hilfe der Verantwortungsträger in der Politik hoffentlich optimiert werden kann

Das menschliche Leid insbesondere zu Beginn der Pandemie war aber auch Motor für eine Vielzahl an großen Entwicklungsschüben in der Medizin. Neben den Entwicklungen im Bereich der Infektiologie, Virologie, Immunologie und Pharmakologie waren es vor allem organisationale Entwicklungen wie die Einführung von Videokonferenzen in die Routinekommunikation, gesteigerte Kooperationen auf unterschiedlichsten Ebenen, damit verbunden die Abflachung von Hierarchien einerseits und andererseits eine deutlich Konturierung von Verantwortlichkeiten u.s.w.. Durch die COVID Situation haben Krankenanstalten, wie das gesamte Gesundheitssystem ein großes öffentliches Interesse geweckt und sind damit auch vermehrt zu einem für alle offenen Interpretationsobjekt geworden. Ein Umstand, der gezeigt hat, dass es zukünftig dringend notwendig ist, insbesondere der Einbindung von Patienten*innen und Angehörigen in die Organisation des gesamten Gesundheitssystems, mehr Bedeutung beizumessen.

Während die fachlich medizinische Vernetzung also sehr rasch durch internationalen Informations- u. Wissensaustausch bestens funktionierte und auch das Intensivbettenmanagement auf nationaler Ebene, wird der Mangel an Personal zunehmend zum Problem. Das Arbeitszeitgesetz und die Praxis (Teilzeitbeschäftigte) verkürzt laufend die Einsatzzeiten der Mitarbeiter*innen und gleichzeitig wird der Output an jungen Ärzt*innen laufend geringer und beträgt nur mehr rd. 850 p.a. gegenüber ca. 1800 noch vor 20 Jahren. Dies betrifft auch den niedergelassenen Bereich, wo statistisch schon rd. 1500 Ärzt*innen fehlen und dadurch eine umfassende Versorgung nicht überall mehr gewährleistet ist.

Massiver Ausbau von Ausbildungs- und Studienplätzen und eine schon in früheren Jahren praktizierte Patientensteuerung könnten Lösungsansätze sein, meint Prof. Stark, der auch die Spezialisierung der Ärzt*innen vorantreibt, damit sie zumindest auf Teilgebieten hohe Level erreichen und im Teamwork bestmögliche Versorgung anbieten

Text: Mag. Herbert Grabner
Fotos: Mag. Paulus Mayr

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