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Review Wutwähler 2017.10.18

Die Welt des Wutwählers – Professor Dr. M. PRISCHING
 

Die steigende Anzahl von Wutwählern in Europa trotz oder gerade aufgrund Wohlstands auf höchstem Niveau ist das äußerst interessante Thema, das Professor Dr. M. Prisching beleuchtet.

Essentielle Anker des Alltags, die als selbstverständlich und Sicherheit gebend empfunden werden, unterliegen einem langfristigen Prozess der Korrosion.

Die Distanz zwischen Wissen und Komplexität (Überforderung) klafft immer weiter auseinander und die Vertrautheit nimmt ab. Unüberschaubarkeit, Desorientierung und Kompetenzlücke werden durch Katalysatoren wir z.B. Migration verstärkt.

Die Normalität der Wertewelt unterliegt immer mehr Degenerationskräften. Welche Werte gelten noch in der europäischen Gemeinschaft? Wie steht es um die Menschenrechte und auch um die Solidaritätsgebote?

Die Gemeinschaft als Normalität der Einbindung in die Gesellschaft triftet zunehmend auseinander. Individualismus, progressiv individuelle Milieus und Entfremdung sind nur einige wenige Beispiele dafür.

Auch der Wohlstand, die Normalität von Fortschritt und Einkommen, scheint durch Landflucht, Migration, Konsum, Einkommensstagnation, Integrationsaufwendungen, Perspektivenlosigkeit und Globalisierung gefährdet.

Die Normalität der Gesichertheit wandelt durch Terrorangst, Migration, Souveränitätsverlust und staatliche Schwäche die Gesellschaft in eine Angst-, Therapie- und fragile Gesellschaft.

Integrationspotentiale der Vergangenheit, wie z.B. die Religion im 19. Jahrhundert oder Heimatverbundenheit und Nationalismus bis hin zum Wohlstand und Wachstum im 20. Jahrhundert lösen sich scheinbar auf. Degenerationskräfte wie Modernisierung, Beschleunigung, Flexibilisierung und Individualisierung wirken auf die Gesellschaft und erhöhen Unbehagen, Entfremdung bis hin zur Wut, Angst, Aggression und Terror.

Der Wutbürger ist geboren, er fühlt sich von der Welt nicht mehr getragen. Damit geht eine grundlegende Antisystemorientierung anher, in der das Volk sich als Opfer des Systems, der Politik und der Medien sieht. Verschwörungstheorien werden verbreitet. Verstärkend wirken dazu Globalität, Migration und Terrorismus.

Fazit: die BürgerInnen haben es noch nicht schafft, sich der Welt der Spätmoderne anzupassen -  Fakt ist, dass die Gesellschaft und die Rahmenbedingungen nicht zurückgedreht werden können und dies auch nicht gewollt ist – daher ist die große Herausforderung der Zukunft, mit dem fragilen Pluralismus zurecht zu kommen !

Graz, 19.10.2017                                                         

Verfasser: MMag. Silvia Dimitriadis, MBA
Fotos: Mag. Paulus Mayr

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